Vorab:
Hinweis:
Ich dampfe normalerweise nikotinfrei. Ab und an mit 3 mg/ml bei 14W. Die 20mg/ml hier waren für mich merklich.
Die Regeln für Disposables, die der VdeH in seinem Fact Sheet erklärt, werden anscheinend eingehalten.
Interessant ist, dass man WS23/Koolada bei Einweg offenbar als deklarierungspflichtiges Allergen ansieht und bei „Dampfaromen“ und Longfills gerne vertuscht, dass es drin ist.
Und ich möchte immer noch gerne vor dem Test wissen, was für ein „Nikotinsalz“ drin ist. Als Benzoesäureallergiker (zum Glück nur moderat) merke ich das zwar meist fix, aber es wäre toll, das vorher zu wissen! Einfach Nikotinsalz ohne Angabe der Art draufschreiben, ist mir zu ungenau.
Alle Messungen wurden so gut und genau wie mir möglich vorgenommen.
Was soll drin sein?
Vom Hersteller wird mir mit der Lost Mary BM600 ein Kit mit 2 ml Liquid, 20mg/ml Nicsalz und „bis zu“ 600 Puffs „versprochen“. Auf Packung und Gerät werden mir 550 mAh Akku zugesichert.
Erworben wurde das von mir Offline in der Nähe von Mannheim.
Hier haben wir eine offene M2L taugliche Airflow, die ich vergleichbar zu ca. 1,6 mm einstufen würde.
Technik
Das Kit wiegt voll und neu 26,89 gr. Es ist 35*16*65mm groß.
Was wird wirklich geliefert?
Für das Review beziehe ich mich auf die Triple Mango Version.
Der Geschmack hier ist moderat und süß. Die Mango ist eher zu erraten, und außer der Süße ist nichts klar zu erschmecken. Es ist nicht so intensiv wie viele andere Einwegs. Und die Kühle ist, wenn überhaupt, nur sehr moderat drin.
Wir fangen mal mit Bildern an:
Hier haben wir eine 3 Zug Kindersicherung.
Realität
Bis knapp 75 Puffs hält sich der Geschmack und Verbrauch recht solide.
Mit einem Verbrauch von ca. 0,6gr für die ersten 100 Puffs sind 600 Puffs eher unmöglich. Dazu müssten 3,6gr drin sein.
Schon nach knapp 175 Puffs muss ich Pausen machen zwischen den Zügen damit der Nachfluss reicht. Der Verbrauch auf den 2. 100 Puffs sinkt auf 0,49gr
250 Puffs später feuert diese Disposable nicht mehr. Der Akku hat nicht mehr genug Spannung geliefert für den Unterdruckschalter unten.
Die Anzahl der Puffs wurde via Strichliste daheim am Schreibtisch ermittelt.
Hier schätze ich meine Puffs auf um die 2 Sekunden.
Das Ganze ist knapp 1,33gr leichter geworden. Das sind grob 1,2ml.
Das Restgewicht des Depots lag bei 0,87gr. Das entspricht wohl um die 0,5ml Liquid, da das Depot selbst auch etwas wiegt.
Ergo scheinen die 2ml eher Wunschdenken/Marketinglüge zu sein.
Zerlegung
Das Ganze geht unten über die Airflow oder oben über das Driptip auf. Unten sitzt auch der Druckschalter für die Zugautomatik. Hat man den Plastikdeckel entfernt, kann man den Rest einfach herausziehen/schieben.
Das Zerlegen geht hier ohne größere Schäden.
Bastelstunde
Wir haben hier einen 360 mAh Akku drin.
Da war doch was mit 550 mAh 🙂
Ja, oben habe ich was von 550 mAh geschrieben.
Das war auch kein Fehler sondern wird auf allen Umverpackungen auch so deklariert.
Ich möchte mal wieder auf https://www.gesetze-im-internet.de/tabakerzg/__16.html verweisen.
„(2) Der Hersteller, der Importeur und der Händler haben jeweils im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit
1. bei den in den Verkehr gebrachten elektronischen Zigaretten und Nachfüllbehältern Stichproben durchzuführen,“
Wie kann das nicht auffallen?
Das ist aber nichts Neues … Auch genug andere deklarieren beim Akku falsch. Und das beschränkt sich leider nicht auf Einwegs. Das finden wir auch im Podbereich immer wieder.
Beipackzettel
Ich hab ja wirklich keine schlechten Augen, aber bei den Gebrauchsinfos ist die Schrift einfach zu klein 🙂 .
Zusammenfassung
Hier habe ich mit der Lost Mary BM600 keine solide Disposable im Review.
Mit 250 Puffs wird das Ziel von „bis zu 600“ klar verfehlt.
In meiner waren etwa 1,7ml drin.
Was weniger ist als die 2 ml, die versprochen werden. Und nutzbar war nur knapp 1,2 ml …
Akkuleistung und Liquidmenge passen hier ganz ok zusammen. Allerdings auch nur weil „zu wenig Akku“ mit „zu wenig nutzbarem Liquid“ kombiniert wird.
Der Akku ist mit 360 mAh relevant kleiner als versprochen.
Hier sind Verbraucher-, Händler- und Konsumentenverbände gefragt, sich das Ganze sehr genau anzusehen.