Disposables in der Praxis 16 – Revoltage Bar

Vorab:

Basics zu Disposables

Basics zur Technik

Legalität

Hinweis:

Ich dampfe normalerweise nikotinfrei. Ab und an mit 3 mg/ml bei 14W. Die 20mg/ml hier waren für mich merklich vorhanden.

Die Regeln für Disposables, die der VdeH in seinem Fact Sheet erklärt, werden hier nicht alle eingehalten. Der Hersteller/Importeur auf dem Gerät fehlt zum Beispiel.

Was soll drin sein?

Vom Hersteller wird mir ein Kit mit 2 ml Liquid mit 20mg/ml Nicsalz und 600 Puffs „versprochen“. Der Akku (ja Akku) hat laut Beipackzettel 500 mAh.

Hier haben wir eine MTL taugliche Airflow, die ich vergleichbar zu ca. 1,4mm einstufen würde.

Airflow

Technik

Das Kit ist 13,6 * 23,25 * 110 mm und wiegt voll und neu 28,85 gr.

Was wird wirklich geliefert?

Erst mal vorab … Ich habe die Yellow Raspberry Version, und der Zug ist sehr brauchbar für M2L.

Der Geschmack hier ist stark überdosiert und sehr süß.

Wir fangen mal mit Bildern an:

Ok Gewicht, Größe und Akku passen mal nicht zu meinem Gerät 🙂 . Aber was soll’s 🙂 . Die Inhaltsstoffe auf der Packung weichen auch von denen auf dem Beipackzettel ab.

Realität

Bis knapp 175 Puffs hält sich der Geschmack und Verbrauch auch recht solide. Nach ca. 250 Puff lässt Verbrauch und Nachfluss merklich nach. Es werden Pausen nötig, damit es nicht kokelt.

Mit einem Verbrauch von ca. 0,71gr für die ersten 100 Puffs sind für mich 600 Puffs unmöglich.

310 Puffs später feuert diese Disposable nicht mehr. Der Akku hat mit 3,3V nicht mehr genug Spannung geliefert für den Unterdruckschalter unten.

Die Anzahl der Puffs wurde via Strichliste daheim am Schreibtisch ermittelt.

Hier schätze ich meine Puffs auf um die 1,5 Sekunden. Mir war das Liquid für längere Züge irgendwie zu intensiv und süß.

Das Ganze ist knapp 1,82 gr leichter geworden. Das sind zwar keine 2ml, aber doch ein für eine Disposables ganz solider Wert.

Das Restgewicht des Depots lag bei 0,29gr. Ergo sind die versprochenen 2ml eher nicht ganz da. 1 ml 50-50 wiegt ca. 1,15gr und VG steht bei der Inhaltsstoffdeklarierung vorne. Das Aroma wird lustigerweise hinter dem Nikotinsalz deklariert 🙂 . Viel Aroma kann also nicht drin sein 🙂 .

Zerlegung

Das Ganze geht unten über die Airflow auf. Dort sitzt auch der Druckschalter für die Zugautomatik. Hat man den Plastikdeckel unten entfernt, kann man den Rest einfach rausziehen.

Das Zerlegen geht hier einfach und ohne Schäden.

Die Schnur und die Coil nach den „2ml“

Bastelstunde

Wir haben hier (laut Beschriftung) einen 1,67 Wh LiIon Akku drin. Ich habe mir das Nachladen gespart. 1,67 Wh entspricht normalerweise 450 mAh und nicht 500 mAh.

Fazit:

Hier habe ich mit der Revoltage Bar eine an sich solide Disposable im Review.

Mit 310 Puffs wird das Ziel von „600“ zwar klar verfehlt, aber man liegt schon merklich besser als das, was viele Mitbewerber abliefern.

Die 2ml sind „fast“ nutzbar, und der Nachfluss und Verbrauch (und damit auch der Geschmack) liegen bis zum 175. Puff auf einem soliden Niveau.

Akkuleistung und Liquidmenge passen auch recht gut zusammen.

Das soll jetzt nicht bedeuten, dass mir diese Disposable als Gesamtpaket gefällt.

Mit einem kleinen offenen Podsystem wird jeder Dampfer klar besser bedient sein.

Was hier mal wieder NICHT passt, ist die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben. Importeur/Hersteller auf dem Gerät wäre etwas, das fehlt. Und das ist bei einem deutschen Anbieter mit Branchenerfahrung und einem Release im Juni 2022 meiner Meinung nach einfach peinlich. Die Angaben zu den Inhaltsstoffen weichen zwischen Verpackung und Beipackzettel ab. Der Akku wird mit 500 mAh angegeben, aber es steht 1,67 Wh drauf, was für 450 mAh spricht.

Hier sind Verbraucher-, Händler- und Konsumentenverbände gefragt, sich das Ganze sehr genau anzusehen und dem Wildwuchs am Markt entgegenzutreten.