Die never ending Story mit Fälschungen auf dem Akkumarkt geht weiter. Als ich mir meine Whoop Disposable bestellt habe, stand ich vor einem Dilemma: Was bestelle ich dazu für Free Shipping?

Und da ich in dem Laden schon einmal Mitte 2021 einen Akku gekauft habe, dachte ich mir, ich schau mal nach, ob das immer noch so läuft wie damals. Und deshalb habe mir noch einen VTC6 in den Warenkorb gelegt zu 6,75€ .

Plus ein Aroma und einen Longfill 🙂 .

Fazit der Bestellung: Eine Disposable, die den Regeln in D nicht entspricht. Ein Aroma, das den Ansprüchen von 2020 eventuell genügte, aber seit 2021 so nicht ok ist und ein gefälschter Akku. Der Longfill war ok 🙂 . 75% „Fehlerquote“ im deutschen Fachhandel schafft echtes Vertrauen in selbigen.

Was wurde geliefert?

Die Verpackung

Schon direkt beim Auspacken war recht klar: Da habe ich wohl „mal wieder“ eine der Zellen vor mir, die es auch mit französischen Stickern anderswo gibt.

der Gekaufte vs ein Original

Ach, da ist Kleber drauf. War da etwa mal ein Sticker?

Messwerte

Links der „Neue“ und rechts einer, der sicher ein Original ist.

Schon die reine Messung der Kapazität zeigt, was Sache ist. Da fehlen knapp 500 mAh.

Das ist kein Original VTC6

Ich könnte jetzt noch weitere Messungen anstellen, um zumindest grob Leistungswerte zu ermitteln.

Darauf habe ich aber einfach keine Lust mehr.

Der Akku ist eine Fälschung, und wie schlimm es genau ist ändert nichts dran. Das ist auch nichts, was man schön reden kann, auch wenn das teilweise versucht wird. Es ist nicht Aufgabe der Kunden, den Markt im Auge zu haben und zu „wissen“, dass 6,x € aktuell ein eher unrealistischer Preis für Originale ist.

Reklamation

Ich habe den Akku beim Shop reklamiert. Zuerst wurde bestritten, dass es auch nur möglich sei, dass der Akku ein Fake ist. Man hat mir eine Rücksendung angeboten mit dem Hinweis, dass man den Akku prüfen wird – und sollte die Reklamation nicht berechtigt sein, müsste ich für die Kosten aufkommen. Allein das wird viele Kunden davon abschrecken, den fehlerhaften Artikel einzuschicken.

Ein paar Tage später kam dann die Info, dass der Akku tatsächlich „fehlerhaft“ sei und man mir Ersatz schicken wird. Dieser ist mittlerweile auch angekommen. Der „neue“ VTC6 ist ein alter Bekannter, den ich schon kenne. Mit einer reinen Kapazitätsmessung ist es hier nur bedingt getan, da dieser bei niedriger Last „fast“ die Werte eines originalen VTC6 erreicht. Aber nur bei niedriger Last.

Wann reagiert da endlich mal ein Verband und haut Abmahnungen raus?

Ich hab hier einen größeren Shop, der seit mindestens 6 Monaten solche „zweifelhaften Akkus“ vertreibt. Offenbar bisher ohne jede Folgen von Seiten der Mitbewerber. Müssen da wirklich erst branchenfremde Verbraucherverbände (oder Abmahnverbände) drauf anspringen?

Ganz nebenbei möchte ich an §16 TabakerzG erinnern. Ob die Akkus hier unter die Pflicht fallen zu Stichproben, ist sicher strittig da Akkus halt keine „E Zigaretten oder Nachfüllbehälter“ sind. Aber Sinn würde es auch hier machen. Gerade in der aktuellen Lage.

Die Kunden sind die Dummen, und der Handel muss sich den Vorwurf gefallen lassen, zuzusehen und gut daran zu verdienen! Die meisten merken das hier ja nicht.

Euch einen schönen Tag und bleibt gesund