Fake Akkus V4 … und ein Ende ist nicht abzusehen

Nachdem ein bekannter deutscher Onlinedampfershop aktuell Sony/Murata VTC6 für knapp über 6€ verkauft, war meine Neugier geweckt. Und ich habe einfach mal welche bestellt. Da sowohl Nkon also auch Akkuteile zurzeit zwischen 8 und 8,5€ verlangen, darf man diesen Preis als Schnäppchen ansehen. Leider wurde daraus kein Einkaufstipp, sondern V4 der Artikelreihe zu Fake Akkus.

Als Info: Sony hat seine Akkusparte schon 2016 an Murata verkauft. Murata durfte diese aber bis 2018 noch weiter unter dem Namen Sony verkaufen. Zumindest bei Dampfern sind bis heute beide Bezeichungen durchaus üblich, auch wenn alle neueren Modelle von Murata kommen.

Der Einkauf

Man achte auf den Pfeil

Als Vergleich

So sehen alle meine vorhanden Originale aus dem Hause Sony/Murata aus. Die Doppelkerbe oben am Pluspol ist bei allen da. Aber das alleine ist keine Garantie. Ein Hersteller kann natürlich jederzeit die Hülse wechseln.

So sehen meine Originale aus. Man achte auf die 2 Pfeile.

Das Messergebnis war leider wie erwartet … Nein, das sind keine Sony US18650VTC6 3120mAh 30A (Shopbezeichnung) wie versprochen. Zumindest keine, die den Spezifikationen auch nur halbwegs entsprechen.

Es sind Zellen, die schon nach knapp 2300 mAh „leer“ waren. Das ist weit weg von den Sollwerten. Da liefern selbst 2 Jahre alte VTC6 aus „seriöser“ Quelle und mit knapp 200 Zyklen im gleichen Ladegerät noch über 2700 mAh und ein fast neuer VTC6 etwas über 2980 mAh.

Den Innenwiderstand kann ich leider nur mittels Ladegerät ermitteln, und wir wissen alle, wie „genau“ das ist. Ergo keine Werte dazu. Ich kann nur sagen, dass diese Zelle sowohl beim Entladen als auch beim Laden merklich wärmer wurde als die Vergleichszellen. Darf sich jeder seinen Teil denken 🙂 .

An sich nichts Neues

Fake Akkus sind ein altes Thema. Und sie kommen immer wieder dann in Mode, wenn die Preise steigen.

Aber ich kenne mittlerweile 2 Fälle, bei denen „die Fakes“, die ich im 3. Teil vorgestellt habe, in geregelten Mods ausgegast sind. Beide Fälle liefen recht harmlos und ohne großen Sach- oder Personenschaden ab. Außer den Akkus und dem Mod wurde nichts dabei zerstört. Zum Glück!

In beiden Fällen waren die Akkus nur wenige Wochen alt. Und beide Kunden hatten ihre Akkus aus dem Dampferfachhandel.

Wir wissen alle wie „gut“ der „typische Dampfer“ mit seinen Akkus umgeht. Und wie lange er sie nutzt und auch wie sehr man sich an die Herstellervorgaben hält. 3 Jahre alte Akkus mit 900+ Zyklen sind bei vielen Dampfern die Norm. Erst wenn der Akku gar nicht mehr zu laden ist, dann wird er ausgetauscht. Die hochwertigen Originalzellen haben da viel „Spielraum“, bis wirklich mal was passiert. Die Fakes halt eher nicht!

Und da ich weiß, wie viele in der Praxis mit ihren Akkuzellen umgehen, sehe ich da eine Welle der Probleme auf die Branche zukommen.

Das sagte ich bereits früher. Wenn aber jetzt auch die großen Onliner in das Spiel einsteigen, steigert sich dieses Risiko massiv!

Zumindest wir ältere Dampfer kennen das noch aus 2016/17. Auch damals waren Akkus recht teuer geworden, es waren plötzlich viele Fakes im Umlauf, und wir haben damals auch regelmäßig negative Schlagzeilen dafür bekommen, dass mal wieder was passiert ist. Und auch wenn das so mancher gerne so hinstellt:

Akkusicherheit hat leider keine Lobby. „Bei mir ist noch nie was passiert“ ist das geflügelte Wort auch bei vielen Verkäufern. Ich hatte im Januar mal dazu eine Umfrage aus anderem Grund gemacht und ca. jeder 10. Dampfer hatte da schon Probleme. Ja es ist selten. Aber es passiert oft genug, dass man es nicht ignorieren sollte.

Es waren nicht immer die Anwender schuld!

Oft, aber nicht immer.

Wie immer ist Feedback willkommen