Am 31.5.2023 war der Weltnichtrauchertag 2023. Und wie leider zu erwarten hat man sich dabei wenig mit dem klar tödlichen Tabak befasst und sich eher auf die viel weniger schädliche E-Zigarette eingeschossen. Vor allem Aromenverbote werden wieder laut gefordert.

Ein paar Beispiele:

Was Fachstudien dazu sagen, darf man hier nachlesen. Das könnte man schon unter Falschberatung einstufen.

Die armen Jugendlichen müssen dabei fast überall als „Ausrede“ herhalten.

Versteht mich nicht falsch:

Ich will nicht, dass Kinder und Jugendliche dampfen!

Ich kann aber die Debra Zahlen lesen und auch einen Vergleich mit UK ziehen. Und da steht Deutschland ganz schlecht da. Genau wegen solcher „Propaganda“.

  • 15,9% der 14-17 Jährigen rauchen in D
  • 2,5% der 14-17 Jährigen dampfen in D
  • 40,8% der 18-24 Jährigen rauchen in D
  • 4,0% der 18-24 Jährigen dampfen in D
  • 35,6% der 25+ Jährigen rauchen in D
  • 1,6% der 25+ Jährigen dampfen in D

Es raucht also gemäß DEBRA ca. jeder 3. Deutsche in der Altersklasse 14+ Tabak. Es dampft ungefähr jeder 50. dagegen E-Zigaretten.

In UK sind wir bei 13,3% Raucher 18+ angekommen und bei den Jüngeren liegen wir mit 3,6% etwas unter den 15,9% hier bei uns. Wieso wohl?

Und die „Fachleute“ (mit ganz wenigen Ausnahmen) legen bei uns ihren Focus darauf, das klar weniger schädliche Produkt schlechtzureden. Wieso konzentriert man sich eigentlich so auf das kleinere Übel und bauscht das auf, während man hier gegen Tabak quasi nichts tut?

Ich kann diese Frage nicht zu 100% beantworten, aber ich habe eine Vermutung.

Geld!

Zu einen gehts um Steuereinnahmen. Die Tabaksteuer ist mit 14,7 Milliarden die 3. größte Bundessteuer nach der Energiesteuer (37,1) und der Versicherungssteuer (14,9). Sie stellt 1,8% der gesamten Steuereinnahmen der Gemeinden, der Länder und des Bundes.

Bild

Mittlerweile haben knapp 50% der jugendlichen Dampfer noch nie eine Kippe geraucht

Gestern, 10:21 vorm.

Davon abgesehen wäre etwas darüber, dass selbst die USA es schaffen, dass Kinder nicht mehr rauchen und Deutschland da total versagt sicher nicht verkehrt.

Außerdem entlasten Raucher, zumindest wenn man ehrlich rechnet, das Sozialsystem. Dazu gibt es Studien. Hier kann man das auch ohne Abo grob nachlesen. Viele abweichende „Aussagen“ dazu muss man einfach mal genauer lesen, um zu merken, wie man dort die Zahlen biegen musste, um zum Wunschergebnis zu kommen. Teils rechnet man dort die ca. 12 Jahre, die man als Raucher früher stirbt, in einen Schaden für die Wirtschaft um, da man als Konsument ja wegfällt. Oder man vergibt einen „Wert“ für die entgangenen Jahre, den man Freunden und Familie zuweist. Oder man „vergisst“, dass auch „Nie-Raucher“ irgendwann krank werden.

So hatte der SWR diese Kontroverse beschrieben..

Dazu kommen natürlich noch Interessenkonflikte. Es gibt ganze Fachärzteschaften, die quasi von Rauchern leben. Teils sind 80% der Patienten Raucher und Ex-Raucher. „Komischerweise“ sind das genau die, welche dann laut gegen die E-Zigarette wettern.

Angst um eure Kunden?

Und wir wollen hier die Fachbereiche Tabak der Krankenkassen nicht vergessen. Diese arbeiten teils schon sehr lange mit „Coaches/Trainern“ zusammen, welche für die Kassen passende Kurse anbieten. Und deren Feedback als „Fachkräfte“ natürlich relevant bei der Entscheidungsfindung und der Empfehlung sein dürfte.

Deren „Kurse“ trägt die Krankenkasse übrigens zumindest teilweise.

Aber auch unsere eh stark gebeutelte Rentenkasse hätte ohne das 1/3 der Deutschen, welches raucht, für jeden davon ca. 10-12 Jahre mehr Rente zu zahlen. Woher soll das Geld kommen?

Eigeninteresse?

Wenn man halbwegs ehrlich ist, muss man noch etwas dazu sagen: Die großen „Anti-Raucher/Anti-Tabak“ Lobbygruppen tun das nicht rein für die gute Sache. Das sind oft erstklassig dotierte Vollzeitjobs. Und genau diese hängen natürlich daran, dass man weiter einen „Kampf“ gegen das Rauchen führen kann. Würde man das eigene Ziel einer „rauchfreien Gesellschaft“ erreichen, müssten viele Bewerbungen schreiben.

Erfolge dadurch?

Wer die Meldungen zum Weltnichtrauchertag verfolgte, sah zumindest in Deutschland kaum etwas zu „Rauchern“ und ganz viel über Dampfer.

Vor allem zu Aromen. Nun wissen wir aus Orten mit Aromenverboten, dass genau dort die Raucherzahl speziell bei jungen Mensch nach dem Aromenverbot wieder gestiegen ist. Quellen findet man dazu z.B. Hier für San Francisco und Hier für New York.

Australien

Ein wunderbares Beispiel dazu ist auch Australien. Dort sind nikotinhaltige Dampfprodukte schon länger verboten, und auch der Rest wird in den Medien und von der Politik radikal bekämpft. Was sehen wir als Folge? Eine Versechsfachung der jungen Raucher!

Die Zahlen sind zwischen Sommer 2019 und März 2023 von unter 2% auf 12,8% angestiegen.

Da kann man sich als Gesundheitspolitiker doch sicher auf die Schulter klopfen und sagen, dass man alles richtig gemacht hat. Was tut man aber real? Man gibt dem Dampfen die Schuld, dass nach dem Verbot mehr Leute rauchen!

Wer sich dort aber freut, ist der Finanzminister. Im Land mit einer der höchsten Tabaksteuern und Plain-Packaging sind die Steuereinnahmen quasi explodiert. Mittlerweile nimmt das Land ca, 14,5 Milliarden im Jahr an Tabaksteuer ein. Und die Schachtel Kippen liegt aktuell schon bei 50$.

Gleichzeitig hat man einen boomenden Schwarzmarkt für Dampfprodukte, die dort mit extremen Gewinnspannen verkauft werden können. Man darf dabei den Preis für Kippen nie außer Acht lassen. Margen für den Schmuggler von über 1000% (ja wirklich!) sind durchaus realistisch.

Einweg

Wir dürfen trotz allem Blödsinn, der verbreitet wird, eins nicht vergessen:

Viele der aktuellen Angriffspunkte hat sich der Dampfermarkt durch den Einwegmüll selbst zugelegt. So ehrlich sollte da jeder sein. Es war abzusehen und es kommt aktuell wie von Beginn an vorhergesagt.

Ich hoffe, ich habe euch damit das Wochenende nicht komplett versaut.