Nasty Fix 675 und das 2. Problem

Vorab:

Basics zu Disposables

Basics zur Technik

Legalität

Hinweis:

Ich dampfe normalerweise nikotinfrei. Ab und an mit 3 mg/ml bei 14W. Die 20mg/ml hier waren für mich kaum vorhanden.

Die Regeln für Disposables, die der VdeH in seinem Fact Sheet erklärt, werden hier NICHT alle eingehalten. Der Hersteller/Importeur auf dem Gerät fehlt zum Beispiel. Genau wie Totenkopf, Dreieck und Co.

Ich habe meine von der HOV.

Was soll drin sein?

Vom Hersteller wird mir ein Kit mit 2 ml Liquid mit 20mg/ml Nicsalz und bis zu 675 Puffs „versprochen“. Zum Akku gibt es keine Angabe auf der Packung.

Hier haben wir eine MTL bis rDL taugliche Airflow, die verstellbar ist. Ich würde das von 1mm bis um die 2,5mm einstufen

Airflow

Technik

Das Kit ist 14,5 * 117 mm und wiegt voll und neu 28,43 gr. Es ist laut Beschriftung auf dem Akku ein 700 mAh Modell verbaut. Der Widerstand liegt bei 1,35 Ohm.

Was wird wirklich geliefert?

Erst mal vorab … Ich habe die Blackcurrant Cotton Candy Version.

Der Geschmack hier ist stark überdosiert und sehr süß. Aber für mich schmeckt das hier eher wie eine Sahnecreme/Pudding mit Fruchtsorte und nicht nach Johannisbeeren mit Zuckerwatte!

Wir fangen mal mit Bildern an:

Realität

Bis zum Ende (!!!) hält sich der Geschmack und Verbrauch auch recht solide.

Mit einem Verbrauch von ca. 0,5gr für die ersten 100 Puffs sind 675 Puffs aus 2ml wohl unmöglich.

389 Puffs später feuert diese Disposable nicht mehr. Der Akku hat mit 3,3V nicht mehr genug Spannung geliefert für den Unterdruckschalter unten.

Die Anzahl der Puffs wurde via Strichliste daheim am Schreibtisch ermittelt.

Hier schätze ich meine Puffs auf um die 1,5 Sekunden. Mir war das Liquid für längere Züge irgendwie zu intentiv und süß.

Das Ganze ist knapp 1,91 gr leichter geworden. Das sind zwar keine 2ml, aber ein doch für eine Disposables sehr guter Wert.

Das Restgewicht des Depots lag bei 1,83gr. Ergo sind die versprochenen 2ml mehr als da! Und da haben wir dann auch ein formales Problem.

Zerlegung

Das Ganze geht unten über die Airflow auf. Dort sitzt auch der Druckschalter für die Zugautomatik. Hat man den Plastikdeckel unten entfernt, kann man den Rest einfach rausziehen.

Das Zerlegen geht hier einfach und ohne Schäden.

Die Schnur und die Coil nach den 2ml

Bastelstunde

Wir haben hier einen 2,59 Wh / 700 mAh LiIon Akku drin. Ich habe mir das Nachladen gespart.

Fazit:

Aus Konsumentensicht habe ich mit der Nasty Fix 675 eine solide Disposable im Review.

Mit 389 Puffs wird das Ziel von „675“ zwar klar verfehlt, aber man liegt schon merklich besser als das, was viele Mitbewerber abliefern.

Die 2ml sind „fast“ nutzbar und der Nachfluss und Verbrauch (und damit auch der Geschmack) liegen bis zum Schluß auf gutem Niveau.

Die einstellbare Airflow erlaubt von straffem M2L bis rDL eine brauchbare Anpassung.

Akkuleistung und Liquidmenge passen nur bedingt zusammen. Am Ende des extrem großen 700 mAh Akkus habe ich noch um die 1,4ml Liquid drin. Und schon fast 2ml verbraucht 🙂

Und da kommen wir zum Problem: Die Füllmenge.

Als Info: 1ml Liquid mit 50-50 wiegt ca. 1,15gr. 1ml VG liegt bei ca. 1,26gr.

2ml Liquid wiegen also im „Extremfall“ bis zu ca. 2,52gr. Real meist um die 2,3gr je nach PG/VG Verhältnis.

1,91gr Verbrauch + 1,83gr Depotgewicht (und das ist noch sichtlich extrem gut gefüllt) = >2ml.

Selbst wenn ich das Ganze „schönrechne“ und von einem VG-lastigen Liquid ausgehe, dann lande ich eher um die 2,8 ml reale Füllmenge. Ob 40% noch im Toleranzbereich liegt?

Andererseits bekommt man als Kunde hier auch einfach viel mehr „nutzbare Disposable“ im Vergleich zu den Mitbewerbern.

Hier sind Verbraucher-, Händler- und Konsumentenverbände gefragt, sich das Ganze sehr genau anzusehen und dem Wildwuchs am Markt rechtzeitig entgegenzutreten.