Kritik ist unerwünscht

Und das gilt offenbar auch für fachlich fundierte Kritik, die sachlich und nett vorgetragen wird. Zumindest gewinne ich immer mehr den Eindruck. Wieso das so ist, wird auch immer klarer. Vielen die damit ihr Geld verdienen, scheint das Wasser bis zum Hals zu stehen. Und die Fraktion der „Nebenverdienstinfluencer“ macht halt, was man ihnen sagt. Das Produkt kann nur #beschde sein und wer in seiner Meinung davon abweicht, muss gerne auch sehr persönlich angegriffen werden.

An sich nichts ganz Neues, aber die letzten Tage gab es das wieder sehr auffällig in mehreren Fällen zu sehen.

Disposables

Am 04.01.2022 gab es von mir einen Artikel dazu.

Ich finde es schon belustigend, wenn Leute die Ansicht öffentlich vertreten, man dürfe keine negativen Reviews bzw. Berichte veröffentlichen. #beschde ist ok, aber kritisch ist Bashing und Hate. Und das möge bitte nicht öffentlich so ausgesprochen werden 🙂 .

Bereits der Kauf zum Zwecke, das Teil zu zerlegen und um Bilder zu zeigen, wurde als schädlich fürs Dampfen an sich und als abschreckend für Umsteiger deklariert!

Sorry, aber in welcher Wunschwelt leben manche?

Dazu kommt das wir die ersten lautstarken (Werbe)Stimmen haben, die von sich geben, das kein M2L-Verdampfer vom „Feeling“ je an eine Disposable rankommen würde. Komischerweise sind das primär Accounts, die in der Vergangenheit entweder wenig mit Dampfen zu tun hatten oder extrem austauschbare DL Waren beworben hatten.

Gerne wird das kombiniert mit Milchmädchenrechnungen, laut denen man ja aus 2 ml und 400 mAh wirklich 500 Puffs bekommen würde, was so ca. 2 Schachteln Kippen entspräche. Und dann sei das ja gar nicht mehr so teuer ….

Die Argumentation erinnert mich wunderbar an 2017, als man versuchte mir einzureden, das 20-25€ für 60 ml Shortfills ja gar nicht teuer seien.

Wir wissen, wie die Mehrheit der Kunden das gesehen hat 🙂 .

Natürlich ist mir aber auch klar, dass man an jedem damals verkauften Shortfill gutes Geld verdient hat. Ähnlich wird es jetzt auch laufen. Aber zumindest der Fachhandel wird dieses mal weniger davon profitieren und dafür ziehen Tabakläden, Tanken und Supermärkte jetzt das durch.

Und was die 500 Puffs aus 2ml angeht:

Das werde ich mir in naher Zukunft bei einigen weiteren Modellen anschauen, ob es den „Werbefiguren“ gefällt oder nicht 🙂 . Und natürlich werde ich auch in Zukunft die eine oder andere zerlegen und Bilder davon zeigen. Lebt damit 🙂

Zielgruppe

Ich war gestern in Mannheim in der Stadt unterwegs.

Und was sah ich?

Kinder/Jugendliche (12-15) mit Disposables!

Ich spar es mir jetzt Bilder zu posten (ja ich habe sie) und natürlich weis ich das der Jugendschutz auch bei Kippen versagt. Genau wie beim Alk.

Aber bei Kippen und Alk ist es mir auch egal, ob die Politik darauf mit weiteren Verboten und Regulierungen reagiert!

RTAs

Ich habe die letzten Tage gleich mehrere Fälle (zu mehr als einem RTA!) von der Seite verfolgt in denen Endkunden die einen RTA käuflich erworben hatten nahe gelegt wurde ihre Kritik für sich zu behalten. Darüber wie berechtigt die Kritik war will ich kein Urteil abgeben. Ich habe keinen der Kandidaten. Es waren aber recht durchgehen erfahrene und „Szenebekannte“ Dampfer die seit Jahre selber wickeln und eine zumindest hohe 2-stellige Zahl an RTAs in ihrem Besitz haben.

Die Art und Weise, wie mit der Kritik umgegangen wurde, war leider durchgehend recht gleich. Man „könne nicht wickeln“ oder „man benutze das Produkt falsch“ kombiniert mit Befangenheitsvorwürfen.

Und alles, was wie Kritik aussieht, würde Umsteiger abschrecken und das Dampfen schädigen …

Wie ein kritischer Post/Review zu einem >100€ RTA „Umsteiger abschreckt“ oder „das dampfen schädigt“ konnte (und wollte) keiner erklären.

Das Argument habe ich aber zum Thema Kritik an Disposables 1:1 genauso gehört. Gibt es da eine neue „Influencerleitlinien“ welche Sprache zu verwenden ist um kritische Stimmen anzugehen?

Wenn ich dann aber höre das ein ein RTA durch den 510er sifft und Livestreams sehe in denen

  1. Behauptet wird, das sei normal und jeder RTA würde etwas durch den 510er siffen
  2. Gleichzeitig sei man sei zu blöd, den RTA richtig zu wickeln, wenn er durch den 510er sifft
  3. Die meinen, das der Reviewer eventuell den RTA manipuliert hat, um das zu verursachen
  4. Man ihn nur zu Reviews kaufen/ausleihen darf, wenn man vor hat ihn gut zu bewerten
  5. Wer was negatives sagt, der lebt offenbar von Hasstiraden und sollte keine Reviews machen
  6. Negative Reviews sollte man gar nicht veröffentlichen

Dann wundere ich mich nur ganz kurz, wieso so oft von „Werbung“ die rede ist. Aber nur ganz kurz. Weil wenn man nur #beschde zeigen darf, dann ist es unbestritten Werbung! Mit dem Feigenblatt des „redaktionellen Inhalts“ hat so was mal gar nichts mehr zu tun.

Und dann wundert man sich, wieso die Blase so schnell schrumpft und wieso viele keine Streams und Videos mehr schauen. Beziehungsweise halt nicht die #beschde Streams/Videos, die bis heute primär üblich sind, die aber nur einen Bruchteil der Reichweite haben wie vor 2 Jahren.

Andere Reviewer, die da mehr Ansprüche stellen, haben nach wie vor solide Zahlen.

Aber dazu wird demnächst mal wieder ein Update zu einem älteren Artikel geben der das Thema angeht.

Ich wünsch allen noch einen schönen Restsonntag und bleibt gesund.