Das Vorwort von Part 1 könnt ihr euch hierher denken 🙂
Eigenmarken
Aktuell ersetzen die meisten großen Shops viele der etablierten Sorten durch Eigenmarken. Was jeder, der den Markt kennt, schon lang erwartet hatte. Da die zentralen Werbemöglichkeiten der Hersteller und Brands quasi komplett weggefallen sind, gibt es für den Handel kaum noch Gründe, an Fremdmarken festzuhalten. Die jetzt relevanteste Werbeform wird im Shop selber sein. Und wir können hier in Zukunft eine ähnliche Situation wie z. B. im Lebensmittelbereich erwarten, in der gut sichtbare Verkaufsplätze für Fremdmarken nicht umsonst sind.
Würden wir an Verkäufer nicht anders tun.
Dazu kommt das Eigenmarken zu einer starken Kundenbindung führen. Schafft man es nur mit einem „Hausmarke“ Produkt in die Allday-Auswahl des Kunden, dann hat man einen Stammkunden generiert. Er bekommt das sonst nirgendwo. Und wenn er sowieso bei einem Bestellen/kaufen muss, dann wird er auch den „Rest“, den er grade braucht mitkaufen.
Das wird so manchen eingesessenen unabhängigen Anbieter schon 2021 sehr hart treffen! Grade bei den jungen Marken, die noch keine feste und etablierte Kundschaft haben, sehen wir da die Gefahr, das diese es gar nicht mehr in die Shops schaffen.
Die magischen 10€
Aktuell erleben wir bei recht vielen auf dem Markt einen Trend von 11-15€ 120 ml Longfills zu 60 ml Longfills zu 9-10€. Das deckt sich gut mit unserer Vorhersage von 2019, als wir die „Schmerzgrenze“ für den Spontankauf bei 10€ sahen. Ob der Kunde auf Dauer diesen Weg willig mitgeht und den Preisanstieg pro ml toleriert, muss die Zukunft zeigen. Es kann durchaus sein, dass man so zwar die Anzahl der Spontankäufe steigert, aber für vielen aus dem „Allday“ Raster rutscht. Da sollte man als Anbieter den Markt sehr genau im Auge haben. Aber das wir es leider bei den meisten Anbietern nicht mit BWL Profis zu tun haben, ist uns sehr wohl bewusst.
Wir vermuten aber, das die Chance dazu aktuell besser steht wie seit Langem.
Das wird aber nur klappen, wenn der „Trend zu niederen Leistungen“ anhält. Sollte es wieder einen Boom Richtung „Cloudchasing“ geben, könnte das ganze Extrem schnell nach hinten losgehen. Und eine Umstellung zurück auf große Flaschen wird nicht einfach so klappen! Sollte ein Hersteller seinen „Preis pro ml“ wieder senken und damit ein für den Kunden interessanteres Produkt bringen, muss er genau darauf achten, das er dabei den Handel, der die Regale voll hat, nicht verärgert. Der mag das nicht, wenn er auf Ware sitzt, die plötzlich weniger gut verkaufbar ist, da zu teuer! Und ein verärgerter Handel macht eventuell pauschal einen Bogen um den Anbieter in Zukunft. Es gibt für quasi jedes „Flüssige“ heute Alternativen auf dem Markt!
Gekauft wird primär das gleiche wie immer
Die klassischen „Dauerseller“ laufen immer noch gut und es kommt nach wie vor viel zu viel Neues auf den Markt. Die meisten der neuen Releases sind aber reine Eintagsfliegen. Wer soll das alles ins Regal stellen und vor allem verkaufen? Wobei wir sagen müssen, dass die eine oder andere Marke wohl ihren Zenit überschritten hat. Die Zeiten, in denen man mit aggressiven Influenceradvertisement und immer niedrigerem Niveau eine breite Zielgruppe erreichen konnte, sind offenbar endlich vorbei. Und neue Marken, die sich meist auch eher rein durch sehr schlecht getarntes Marketing auszeichnen, finden aktuell nur noch sehr bedingt einen Zugang auf den breiten Markt. Süß + Cooling plus x Instagram Bilder reichen heute nicht mehr zum Erfolg. Ganz davon abgesehen das viele große Shops mittlerweile massiv Richtung Eigenmarken gehen.
Den Sprung vom „Hype“ zum Dauerseller schafften schon früher nur wenige Produkte.
Das muss aber das Ziel sein. Zumindest wenn man langfristig erfolgreich sein will, braucht man Produkte auf dem Markt, die auch dauerhaft laufen. Zumindest als Hersteller!
Also Shop der seine Kunden stark aus der „Blase/dem Hobbysegment“ rekrutiert kann man dagegen auch mit „Eintagsfliegen“ die wöchentlich wechseln gutes Geld verdienen.
Ob die quietschbunten und ultrasüßen Hypeliquids aus der Blase übrigens im Massenmarkt wirklich so erfolgreich sind, weil sie bunt und übersüß sind, bezweifeln wir hier mal. Eher weil die Verkäufer (die selber meist in der Blase sind) sie den Kunden anpreisen. Würden die wirklich von alleine laufen, dann wären nicht so viele davon Eintagsfliegen. Es kann aber durchaus sein, dass wir in dem Punkt falschliegen.
Coil/Wattekiller
Wir haben da immer noch viel zu viele Produkte auf dem Markt, die in der Beziehung einfach untragbar sind. Aus Konsumentensicht ist so was ein nogo. Und es schreckt auch so manchem Umsteiger ab, wenn er alle 2-3 Tage seinen Coil tauschen muss. Der Anblick der schwarzen Coil nach nur wenigen Tanks lässt so manchen Umsteiger daran zweifeln, ob er wirklich die gesündere Alternative gewählt hat.
Mittlerweile erleben wir es regelmäßig, dass Dampfer berichten, dass sie komplett vom „Dampfaromen“ Markt abgewandert sind aus dem Grund. Man hat keine Lust mehr, alle 2-3 Tage die Watte zu tauschen und hat sich zu Lebensmittelaromen orientiert, wo es oft Wochen sind, bevor man da wieder ran muss.
Es gibt einige Anbieter auf dem Markt, die das auch erkannt haben und ihre Produkte sehr Coil/wattefreundlich gestalten. Das ist auch ein sehr gutes Verkaufsargument. Nur erleben wir leider auch oft, das Produkte als wattefreundlich angepriesen werden, die das gar nicht sind. Das „wattefreundlich“ kein messbarer Begriff ist, für den man feste Kriterien aufstellen kann, ist uns natürlich klar. Aber ein bisschen realistischer sollten da einige werden 🙂 .
Label und Geschmack
Label und Produktname sagen schon lange nicht mehr viel darüber aus, wonach das Produkt schmeckt oder schmecken soll.
Auch finden wir immer noch viel zu oft Produkte, die nicht einmal im Ansatz danach schmecken, was angeblich drin sein soll. Kritik daran wird sich oft verbeten. Es sei ja jeder Geschmack anders, hören wir dann dazu. Und das stimmt auch. Nur ist das kein Verhalten, das auf Dauer beim Kunden Erfolg bringen wird.
Mit diesem Verhalten und solchen Produkten schreckt man Kunden davon ab, einfach mal blind was zu kaufen und zu probieren. Und das kann nicht im Interesse der Hersteller sein, die Woche für Woche viel neues rausbringen.
Das ist ein Punkt den wir nicht oft genug wiederholen können!
Für den „Normalkunden“ ausserhalb der Blase ist es wichtig direkt zu wissen was er sich da anschaut!
10ml Liquids
Die sind so etwas, dass in der Blase, bis auf ein paar Nicsalt Versionen, kaum vorkommen. In vielen Shops sind sie aber immer noch ein Produkt, das gut läuft und das eine sehr solide Marge bringt.
In so manchem Shop sind das bis heute die Produkte, die die Rechnungen zahlen!
Grade bei Umsteigern raten auch wir bis heute gerne dazu, die ersten paar Wochen sich mittels passender 10 ml Liquids einen Überblick zu verschaffen, was man gerne mag und dampft! Und wir kennen durchaus Kunden, die seit 6+ Jahren dampfen und bis heute mit ihren 10 ml zufrieden sind. Kein Mischen, kein Aufwand und billiger als Kippen sind sie zumindest im M2L-Bereich immer noch.
Es geht dann weiter mit Part 3 morgen.
Wie immer Freuen wir uns über eure Anmerkungen