Neue Rezepte – gleicher Name

Oder ein kleiner Rant über eine Branche, die offenbar Basics der Kundenbindung und Markenbildung nicht versteht. Trigger war eine Nachfrage einer Bekannten, die seit Jahren Must Have A dampft. Und zwar NUR das. Damit ist sie happy und das passt ihr. Sie hatte sich vor Weihnachten ein paar Flaschen nachgekauft, angemischt und ins Regal gestellt und die erste davon gestern Abend angefangen.

Dann kam der Anruf

Ihre Frage war, ob Corona eventuell dafür sorgen kann, das sie anders schmeckt. Dass es zum Verlust des Geschmackssinnes führen kann, ist ja bekannt. Ich frage sie wieso und die erklärte mir, dass ihr Liquid jetzt ganz anders schmecke …

Eine runde Google später war uns beiden klar, wieso:

Früher war Must Have A ein kalter Käsekuchen mit Beeren und jetzt ist es erfrischende Cranberrys mit Schwarzkirsche.

Gleicher Name …. Anderer Geschmack.

So was muss doch den Kunden verwirren und abschrecken.

Das der eine oder andere Anbieter 2021 aus regulatorischen Gründen seine Rezepte überarbeiten musste, ist uns klar. Aber nicht im Winter 21, sondern schon zum Jahresanfang.

Im Wettbewerb „wie vertreibe ich meine Stammkunden“ wurden hier klar die Bestnote erzielt.

Das betrifft übrigens nicht nur die Sorte A hier.

E – früher Erdnussbutter und jetzt Weisser Pfirsich, Orange, Koolada.

H – früher Käsekuchen, Johannisbeeren, Zitrone und jetzt Pflaume, Vanille, Birne.

Um 2 weitere Beispiele aus der Reihe zu nennen.

Das wirklich blöde dran ist, dass man nicht einmal in derselben Geschmacksart bleibt. Hätte man ein kaltes, fruchtiges Aroma mit einem anderen kalten und fruchtigen ersetzt, könnte man darüber ja noch reden, das es zumindest ähnlich sei. Oder halt einen Käsekuchen mit Obst durch einen anderen Kuchen mit Obst. Aber das ist komplett vertauscht worden.

Natürlich darf jeder Hersteller seine Produkte benennen wie er mag.

Und natürlich darf man diese auch vom Markt nehmen. Egal ob die Stammkunden das dann bejammern. Und auch egal aus welchem Grund man das macht. Und logischerweise darf man neue Sorten bringen!

Nur sollte man die dann auch mit neuen Namen versehen!

Auch um sich die Option offen zu halten, alte Sorten immer mal wieder als Special zu bringen.

Alles, was man jetzt hier erreicht, sind verärgerte Stammkunden. Selbst den positive Effekt neuer Sorten am Markt, die Kunden zum Probieren einladen, verliert man. Hätte man ganz offen mit neuen Sorten den Markt betreten, dann hätte diese der eine oder andere Kunde sich zum Probieren schon mitgenommen.

Grade, wenn man mit den Alten zufrieden war!

Aber so wie jetzt passiert, merken aber die meisten Kunden gar nicht, dass es geschmacklich neue Sorten gibt. Ergo, es probiert sie auch kaum einer.

Das beste, was man so erreicht, ist das Shops und Kunden, die Sorten nachbestellen, weil man Nachschub braucht, ohne zu wissen, dass es neue Rezepte sind. Ob das viele glücklich macht?

Man kombiniert hier 2 Nachteile, ohne einen Vorteil zu erzielen 🙂

Ich wünsche euch allen noch ein schönes und gesundes Restjahr und kommt gut nach 2022.

Feedback darf wie immer hierher