Steuern … oder wie schlimm könnte es werden

Eigentlich wollten wir nicht mehr wie einen Link auf den Egarage Artikel bezüglich der Steuer auf unserer FB Seite dazu bringen. Zumindest bis mehr bekannt ist.

Als kurzer Abriss:

Es soll eine Steuer auf Nikotinhaltiges kommen. Der erste Entwurf spricht von einem stufenweisen Anstieg in 2 schritten über 2 Jahre auf 4 Cent pro mg Nikotin.

Hört sich erst mal recht wenig an … und dann denken wir kurz drüber nach, dass in einem Shot mit 20 mg/ml und 10 ml halt 200 mg drin sind, was 8 € Tabaksteuer wäre.

Bei den Podsystem der Tabakmultis wäre das ein Anstieg, der für die Kunden „verkraftbar“ wäre.

Bei einem Blu Pod mit 1,5 ml Inhalt und 18 mg/ml Stärke wären das am Ende 1,08€ Tabaksteuer. Das entspricht ungefähr 25 % des aktuellen Verkaufspreises. Und das wäre eine Preissteigerung, die man „dem Volk“ verkaufen kann. Angeblich entspricht ein Pod ja einer Schachtel Kippen und da kann man einen Euro Steuern durchaus als „angemessen“ bezeichnen.

Die 8€ Steuer für einen Nikotinshot sind aber eher schwer zu begründen.

Anmerkungen

Wir vermuten mal einfach, dass man dort Shots und offene System bei den ersten Beratungen gar nicht auf dem Radar hatte. Man darf nicht vergessen, man regt sich aktuell über einen Entwurf auf der noch null öffentlich diskutiert wurde. Diese erste Version geht jetzt erst in die Fachressorts.

Natürlich ist jetzt die Zeit als Dampfer sich Gehör zu verschaffen

Aber die „Wutdampfer“, die da aktuell teils zum Mord an Ministern Aufrufen helfen nicht! Genau wie Ankündigungen, dass man sich merken wird wer „Schuld“ ist für nach der „Machtübernahme“. Und genau so Sprüche haben wir dazu schon gelesen.

Für die Große Panik ist es (noch) zu früh!

Das mag sich aber schnell ändern, sollten die Pläne wirklich so kommen! Und natürlich ist es eigentlich immer eine gute Idee der Politik ins Gedächtnis zu rufen, wie viele Dampfer es gibt.

Was uns massiv aufgefallen ist sind falsche Zahlen.

In den letzten 2 Tage haben wir von mind. 2 Dutzend Leute gelesen das 8€ Tabaksteuer den Preis eines Shots von jetzt 1€ auf 9€ erhöhen würden.

Das ist falsch.

Beispielrechnung für den Offlinemarkt

Aktuell kostet ein Nikotinshot B2B so knapp 30 Cent im Einkauf.

Und wird Offline dann für meist 1€ verkauft. Teils auch mehr, aber wir wollen es einfach halten.

Von dem Euro, den der Kunde zahlt, sind 16 Cent MwSt., 30 Cent der Einkaufspreis und 54 Cent die „Marge“ des Shops.

Diese 50 % sind eine recht normale und auch nötige Marge in Dampferbereich. Und diese 50 % haben wir quasi bei allen Artikeln des flüssigen Segmentes. Mit relevant weniger kann kein Shop auf Dauer überleben.

Wenn sich also der Shot im Einkauf für den Shop von 30 Cent auf 8,30€ erhöhen würde, hätte der Shop knapp 27-mal so viel Kapital gebunden. Und es würde in der Praxis auch keinen Anstieg auf 8,30€ geben. Es wäre zwangsweise mehr, da auch Hersteller und Großhandel dasselbe Thema mit Marge und Kapitalbindung hätten. Und natürlich auch Extrakosten aufkommen alleine fürs Handling der Steuer. Und für die Steuerbanderole. Und was sonst so Extra anfällt.

Rein fiktiv davon ausgehend, das jemand wirklich einen Shot für 8,40€ netto verkaufen würde, danach wären das 9,99€ mit MwSt.

Wenn wir jetzt aber den Herstellern und Großhändlern mal unterstellen, dass die ihre Extrakosten einfach nur 1:1 durchreichen, ohne die Gelegenheit zu nutzen, eine Preiserhöhung durchzuführen würden, dann würde der Shop in Zukunft den Shot eher für knapp 9 € einkaufen. Netto wohlgemerkt …

Selbst wenn wir da sehr optimistisch rechnen und davon ausgehen, dass der Verbrauch der Kunden identisch bleibt (wird er nicht) und der Shop die höhere Kapitalbindung ohne eigene Unkosten abdecken kann (kann aktuell wohl kaum einer) und die Mehrkosten durch die Steuern nicht zu Umsatzrückgängen in anderen Bereichen im Shop führen (werden sie) würde das heißen, dass es dank MwSt. kaum möglich sein wird, einen Shot Offline merklich unter 12€ anzubieten.

12€ Verkaufspreis wären 1,92€ MwSt. und bei 9€ Einkaufspreis blieben dem Shop dann 1,08€ Marge. Das wäre eine ungesund niedrige Marge.

Realistisch wäre eher was um die 15€ von denen 2,40€ MwSt. wären.

Da aber kein Kunde das Geld 2-mal ausgeben kann, ist damit zu rechnen, das jeder Euro, der mehr für Shots ausgegeben würde, woanders eingespart wird.

Fazit oder so

Niemand in der Branche kann heute auch nur einen Teil einer solchen Preiserhöhung auffangen. Diese müsste vollständig an den Kunden durchgereicht werden.

Wenn wir von einem „typischen“ M2L Dampfer mit 12 mg/ml und einem Verbrauch von ca. 6 ml am Tag ausgehen, würde das bei einem Offlinepreis von 12€ pro Shot Kosten von 48€ für 10 Tage und damit von 4,80€ am Tag ergeben.

Wenn wir das ganze maximal schönrechnen Richtung Onlinehandel und von 10€ pro Shot ausgehen (8,40€ netto) lägen wir bei 4€ pro Tag.

Bei einem typischen DL Dampfer mit 3mg/ml und 20ml Verbrauch sind das pro 3 Tage 12€ Offline oder 10€ Online und damit mit 4€ bzw. 3,33€.

Jeweils Plus das Aroma.

Ja, es wäre noch preiswerter wie Rauchen von Fertigzigaretten. Aber nicht mehr preiswert genug! Zigarillos und selber drehen wäre merklich preiswerter und damit vermutlich der „Sparweg“ für viele. Und das, ohne dabei weniger schädlich zu sein als „normale Kippen“.

Wir würden in kürzester Zeit einen massiven Schwarzmarkt generieren, der ohne Rücksicht auf die Produktsicherheit hier die Kunden beliefern würde.

Und der Umsteigermarkt würde instant kollabieren. Und kurz danach auch die meisten Online wie Offline Shops.

Weswegen davon auszugehen ist das die Händlerverbände dagegen klagen werden.

Und dieses Mal auch alle rechtlichen Mittel ausnutzen werden, die ihnen zur Verfügung stehen. Eine Niederlage in diesem Streit wäre das Ende der Branche, wie wir sie kennen. Und da die aktuell diskutierte Steuerhöhe kaum zu rechtfertigen ist, wäre ein juristischer Sieg schon wahrscheinlich.

Davon abgesehen raten wir allen dazu, sich an ihre politischen Vertreter zu wenden.

Und das zivilisiert und höflich!

Das ist immer ein wichtiger Schritt. Und nicht in zu viel Panik auszubrechen. Dazu besteht aktuell noch kein Grund.

Ansonsten wünschen wir euch Gesundheit und Glück und freuen uns über euer Feedback