Neue Offis und die „Standortanalyse“

Heute gibt es einen Quicky zu Thema „das Ende ist vorhersehbar“ oder wieso eine solide Standortanalyse vor der Geschäftseröffnung wichtig ist. Trigger für diesen Quicky war Onlinewerbung zu einem Opening.

Eigentlich ist seit Wochen ein längerer Artikel, der das Thema auch beinhaltet, in Arbeit. Leider wurden wir irgendwie mit dem bisher nicht fertig. Was auch nicht schlimm ist, da das Blog ja nur ein Hobby darstellt. Aber hier wollen wir trotzdem ganz kurz etwas ansprechen:

Wie kann man im Herbst 2020 einen neuen Offi in einer Stadt mit knapp 20k Einwohnern und einem Einzugsgebiet von ca. weiteren 30k Einwohner eröffnen, wenn es bereits 3 eingesessene Shops gibt?

3 Shops für so wenige Einwohner ist eigentlich schon zu viel. Alleine wegen der dort bereits herrschenden Shopdichte dürfte bei vielen die Finanzdecke extrem angespannt sein. Von den „Krisenjahren“ 2019 und 2020, die noch als Extra dazu kommen, ganz zu schweigen.

Da ist nicht nur das Ende absehbar, sondern es besteht auch eine realistische Chance, das man noch einen oder sogar zwei der „anderen“ Shops auf dem Weg in die Pleite mitnimmt.

Macht da keiner vorher eine solide Standortanalyse? Oder zumindest eine ganz grobe „Überschlagsrechnung“, ob das reichen kann?

Bei 50k Einzug und sagen wir optimistisch 2 % Dampfer (ich denke eher 1-1,5 %, aber lasst uns optimistisch bleiben), dann sind das 1000 potenzielle Kunden für nun 4 Shops. Die Hälfte kauft online … bleiben 100-125 Kunden pro übrig. Das reicht keinem der Shops.

Und am Ende wird wohl wieder gejammert, die Presse oder so sei Schuld 🙁 . Oder die Kunden würden den lokalen Handel nicht genug unterstützen, was sie bei 3 Shops für die Einwohnerzahl offensichtlich ja eigentlich tun! Oder sonstige „Thesen“, die man sich nach dem Scheitern von sich geben wird.

So, wir haben uns in diesem Quicky ausgekotzt, jetzt dürft ihr Feedback liefern