Geschlossene Offis und die Beratung

Der Artikel liegt hier schon einige Zeit herum. In der Phase, in der die Offis geschlossen waren, wollten wir das nicht veröffentlichen. Bei aller Kritik, die wir gerne von uns geben: Es hätte eh keinen Unterschied gemacht bei den „üblichen Verdächtigen“. Und es war auch einfach nicht der Zeitpunkt, noch mehr auf die Branche einzutreten.

Wir wollen hier ganz sicher nicht alle Shops und Mitarbeiter über einen Kamm scheren! Viele haben sich viel Mühe gegeben, für ihre Kunden das beste möglich zu machen in einer schweren Lage. Das soll hier klar gesagt sein! Aber halt nicht alle.

Wenn wir sehen, wie potentielle Umsteiger, die in FB-Gruppen nach Tipps fragen, um umzusteigen folgende Antwort bekommen:

„Ich an deiner Stelle würde warten, bis wieder die Offis auf haben, eine gute Beratung ist Gold wert“

dann passt da etwas nicht. Natürlich ist eine gute Beratung Gold wert! Das wollen wir gar nicht in Abrede stellen.

Den leider häufig anzutreffenden Mangel an genau dieser kritisieren wir oft genug!

Auch der Hinweis eines anderen „Marktteilnehmers“:

„Mit einer 30 Euro AiO kann der Umstieg ja nicht gelingen. Kauf dir im Offi was Richtiges“

lässt uns an der Qualität der Beratung zweifeln. Was auch immer mit „was Richtiges“ gemeint ist. Vermutlich ein merklich teureres DL Kit. Zu viele, die wir kennen, sind wunderbar mit einer T18 (oder vergleichbar) umgestiegen. Man kann natürlich mehr investieren, aber grade in der damaligen Lage, in der ein Besuch beim Offliner meist nicht möglich war, ist sowas doch ein solider Start.

Bei allem Verständnis für die Lage:

Das Ziel sollte es immer sein, den Umsteiger abzuholen und ihm zu helfen. Wenn sich jemand JETZT dafür entscheidet, mit dem Rauchen aufzuhören, sollte man ihn dabei unterstützen, auch wenn er zwangsweise online kaufen wird. Man kann dem Umsteiger immer noch ordentliche Ratschläge mitgeben, damit das Ganze klappt und so einen potentiellen Kunden für die Zeit danach gewinnen. Der Umsteiger ist durchaus in der Lage, sich zu merken, wer ihm geholfen hat!

Will man das nicht, sollte man einfach nichts dazu sagen.

Aber einem Umsteiger sinngemäss zu sagen

„Rauch ruhig weiter bis wir wieder auf haben, damit wir das Geld verdienen können“

mag betriebswirtschaftlich eine vertretbare Antwort sein, aber sie ist einfach für uns nicht akzeptabel.

Da schließt sich wieder der Kreis zu dem Anspruch, „Leben zu retten“, der gern propagiert wird (mit dem entsprechenden Schulterklopfen auf die eigene Schulter…) und dem tatsächlichen Ziel, das manche Shopbetreiber haben, wenn sie sich in Dampfergruppen beteiligen: Gewinnmaximierung! Der Entschluss, das Rauchen aufzugeben, ist oft sehr vom „richtigen Zeitpunkt“ abhängig. Gerade langjährige Raucher haben einen „jetzt oder nie“-Effekt, und ihnen zu raten, noch ein paar Wochen zu rauchen, ist mehr als kontraproduktiv. Und ganz ehrlich: Einsteigergeräte sind weder so kompliziert noch so extravagant, dass man ihre Benutzung und die vielen kleinen Tipps und Tricks für den Umstieg nicht auch schriftlich formulieren könnte. Wenn man es will!

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