Studien – Manchmal wirklich gut, was da getan wird

Quelle: https://hollingscancercenter.musc.edu/news/archive/2023/08/18/largest-us-study-of-ecigarettes-shows-their-value-as-smoking-cessation-aid und die Studie selbst hier

Es gab in den USA eine relativ große Studie zur Wirksamkeit der E-Zigarette beim Rauchstopp. Diese verfolgte einen Mittelweg zwischen klassischen interventionellen und nicht-interventionellen Studien. Die Autoren nennen das „naturalistic“. Man hat hier als Probanden Raucher rekrutiert, die mit dem Rauchen aufhören wollen UND welche, die das gar nicht vor haben.

427 Teilnehmern hat man eine NJoy E-Zigarette mit 30 Pods gestellt. Es fand keine gezielte Schulung damit statt, sondern diese haben lediglich die Produkte und eine sehr einfache Anleitung per Post bekommen. Das Ganze war ein 1000mAh closed Podsystem mit 3ml Pods und 15mg/ml Nikotin. Die Probanden hatten die Wahl zwischen Tabak, Menthol, Blaubeere, Apfel/Melone und Iced Fruit und konnten sich nach 2 Wochen umentscheiden.

„Adjunctive messaging, provided via phone at baseline call and within mailing of product, gave cursory background and suggestions on how it could be used but emphasized that choice on if or how to use e-cigarettes was completely up to the participant.“

Eine Kontrollgruppe von 211 Teilnehmern hat man einfach nur erfasst. Es gab sonst keine „Eingriffe“.

Ein paar Zahlen (gerundet!)

Woche 4 – ECig Gruppe

  • 16% Rauchen exklusiv
  • 10% Dampfen exklusiv
  • 74% Dualuser
  • 1% ist abstinent

Woche 24 – Raucher (Aufgliederung der Woche 4 Raucher)

  • 3% abstinent
  • 8% Dualuser
  • 1% Dampfe exklusiv
  • 88% Rauchen exklusiv

Woche 24 – Dampfer (Aufgliederung der Woche 4 Dampfer)

  • 30% abstinent
  • 5% Dualuser
  • 44% Dampfen exklusiv
  • 21% Rauchen exklusiv

Woche 24 – Dualuser (Aufgliederung der Woche 4 Dualuser)

  • 6% abstinent
  • 60% Dualuser
  • 29% Rauchen Exclusiv
  • 6% Dampfen exklusiv

Die Autoren

Wer sich das durchliest, merkt direkt: Das wird wohl keine Gruppe sein, die dem Dampfen an sich besonders positiv gegenüber steht.

Was macht die Studie so relevant?

Die Studie ist mit minimalem Einfluss (außer der Stellung von Pods und Dampfe) durchgeführt worden. Es fand keine solide Beratung statt und vor allem wurden die Probanden NICHT ausdrücklich ermutigt, umzusteigen! Man könnte das grob vergleichen mit einem Raucher, der sich in einem Onlineshop oder an einer Tanke ein Gerät kauft und probiert. Ergo, das ist eine Studie, die sehr nah am realen Leben dran ist.

Und trotzdem waren die Ergebnisse so positiv, dass die FDA eine Nachfolgestudie finanzieren wird.

Uns Dampfern ist aber klar, wie viel besser das Ganze mit guter Beratung und Anleitung in der Praxis klappt.

Anmerkungen

Das, was da jetzt als Nachfolgestudie kommt, könnte eine Grundlage darstellen, zumindest bedingte Akzeptanz des Dampfens durch die FDA in den USA zu erreichen. Es könnte aber auch Richtung „Apotheke“ gehen! Das gebe ich zu bedenken.

Was für Verbände wohl interessant sein könnte, sind die Zahlen zu den verwendeten Aromen und deren Einfluss auf den Erfolg. Das würde ich in deren Position anfragen, um es rechtzeitig zur Hand zu haben, wenn Diskussionen über Aromenverbote wieder konkreter werden.